Im letzten Jahr bin ich einem kleinen Laster nachgefahren welcher ausgediente Weihnachtsbäume geladen hatte. Die Feuerwehr sammelt sie gegen einen kleinen Obolus und bringt sie weg. Hinten an der Anhängerkupplung hing ein Adventskranz.

So makaber es klingen mag, aber es war wie eine Beerdigung der Tannenbäume. Mir kamen die Tränen. Meine Gedanken kreisten um diese Bäume, die viele Jahre wachsen und dann in ein paar Sekunden von ihren Wurzeln getrennt und somit zum Sterben verurteilt werden.

Sicher sie sind schön anzuschauen wenn sie so geschmückt im Wohnzimmer stehen und bestimmt sind sie auch sehr stolz. Doch das bittere Ende ist nahe.


Als ich heute meine Mails abfragte fand ich unten stehendes Gedicht von einem lieben Freund selbst gedichtet. Da ich anschließend auf eine Weihnachtsfeier ging, druckte ich es mir aus und nahm es mit, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich es gebrauchen könnte.


Es klingt wie ein Märchen, aber es ist eine Tatsache. Es waren noch keine 20 Min. vergangen, hörte ich, wie sich zwei Tischnachbarn von mir über die Weihnachtsbäume unterhalten indem sie es sehr lustig fanden, dass die Menschen schon lange vor Weihnachten sich einen schönen Baum aussuchen und rote Schleifchen dranhängen, um ihn dann abzusägen.


Was war nun naheliegender als schnell meinen Zettel aus der Handtasche zu nehmen und das Gedicht vorzulesen?


Ich denke es wird auch Euch gefallen!
W.Sp.

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Es war einmal - einer Fichte Geschichte.

Der standen die Zweige sehr gut zu Gesichte.

Darauf war sie - fast platzend - stolz.

Oh - welch ein Schmerz in ihrem Holz.

Es ratscht und reißt die Kettensäge,

der harzig Kreislauf wird nun träge.

 

Der Baum wird nun ins Netz gezogen,

die Ärmchen wirklich stark verbogen

nun auf ein Autodach gebunden.

So, kann man wirklich nicht gesunden.

 

Tage gelagert ohne Wasser,

das war nicht alles - kommt noch krasser.

Nun wird der Stamm rau angespitzt mit Stellschrauben noch angeritzt.

 

Er wird behängt - warum die Plagen?

Die Zweige es nun kaum noch tragen.

Doch er wird härter noch gequält.

ein Brennen - ein elektrisch Feld.

Auch noch ein Leuchten kommt daher.

Oh, hört doch auf, ich kann nicht mehr!

 

Nach ein paar Tagen abgeschmückt,

dem Leben ist er nun entrückt,

wird auf den Haufen er geschmissen,

Er wird mit andren brennen müssen.

 

Was hat` sie nun von der "Figur"?

Jeder wollt sie haben nur.

 

Die Nachbarfichte etwas schief,

ganz ruhig in dem Walde schlief!

 

S. Kornek

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