Mitte Juni und jetzt erst „endlich Sommer“. Also Fahrrad raus und los. Es war einfach herrlich, es gibt nichts Schöneres als gemütlich durch die Lande zu radeln, die Natur zu bewundern, die wärmenden Sonnenstrahlen genießen und sämtliche Düfte, vom frischen Heu bis zu verschiedenen Blütendüften in die Nase strömen zu lassen.

An meinem Ziel angekommen und noch ganz von all diesen positiven Eindrücken beseelt, musste ich eine unschöne Entdeckung machen. Am Straßenrand lag ein etwas größerer toter Vogel. Da ich es unwürdig finde, wenn ein Geschöpf Gottes so achtlos auf der Straße liegt und in den meisten Fällen zu Brei gefahren wird, stieg ich vom Rad, hob den jungen Raben auf, legte ihn in mein Lenkerkörbchen um ihn zu vergraben. Da sah ich mit Schrecken, dass er an seinem Füßchen eine Kordel gebunden hatte. Jemand muss ihn festgebunden haben, warum auch immer. Jedenfalls hat sich der kleine Kerl losgemacht und ist weggeflogen. Was ihm nun genau zum Verhängnis geworden ist, kann ich nicht sagen.

Warum machen Menschen das? Sicher, wenn ein Vogel aus dem Nest fällt und man ihn groß ziehen kann, dann ist es schon lobenswert. Doch anbinden ist mit Sicherheit der falsche Weg.

Ob demjenigen bewusst war was er tat?

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