- Wespennest Video Fortsetzung
- Infos vom Bund-Darmstadt Frau B. Martin
- Raupen, Puppen, Schmetterlinge
Es ist einfach herrlich zu sehen, wie nach dem Winter die Natur
zu neuem "LEBEN" erwacht.
Eine Wespenkönigin baut sich ein neues Haus. Nur, ob es an diesem Platz hängen bleiben kann, wo sie es angeklebt hat, ist die Frage, denn wer setzt sich gerne auf ein Klo mit einem Wespennest vor der Nase???
Jedenfalls ist es sehr interessant die "Wespen-Baustelle" zu beobachten. Wenn ich die Türe aufmache, findet sie das Nest nicht, sie fliegt unkontrolliert in der Gegend herum. Erst wenn sie ihr gewohntes Flugloch vor sich hat, (das Herz mit dem Gitter) erreicht sie das Ziel. Leider musste ich das Nest entfernen, da es täglich mehr Wespen wurden, welche es schier unmöglich machten die Türe zum WC zu öffnen. Nachdem die Königin das Nest verlassen hatte, konnte ich es mir aus der Nähe ansehen. Zwei Wespen betreuten die Maden und die Eier. Es tat mir richtig leid die Idylle stören zu müssen.
Als hätte die Königin geahnt was ich vorhabe, sie flog weg bevor ich das Nest an der Türe wegmachen konnte. Sie suchte sich einen anderen Platz und fing noch einmal von vorne an ihr Nest zu bauen. Nichts geringeres als ein Meisenkasten ist nun ihr Domizil.
Trocken,windgeschützt und vor Fressfeinden sicher hängt es 1,50 Meter neben unserer Freizeiteingangstüre an einem Baum. Toll nicht war???
Also geht mein Blick immer hoch zu dem Nest um die Lage zu peilen inwieweit das Wespenvolk noch ruhig und friedlich ist. Inzwischen ist der ganze Nistkasten voll, es passen kaum noch die Wespen rein. Einmal war ich sehr mutig und wollte mir das Ganze aus der Nähe betrachten. Doch irgendwie scheint es den Wespen nicht gefallen zu haben, denn eine kam auf mich zugestürzt und hat mir in den Finger gestochen. (Gott sei Dank "NUR" in den Finger). Fragen Sie nicht wie schnell ich den Ort des Geschehens verlassen habe. Seit dieser Zeit ist der Blickkontakt beidseitig mit großem Interesse an der eigenen Sicherheit hergestellt.
Da das Wespennest schon seit Tagen völlig unbewohnt erscheint, fragte ich bei der Wespen und Hornissenberatung (siehe Zeitungsartikel der OZ) an, was da passiert sein könnte.
Noch am selben Tag bekam ich unten stehende interessante Information.
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Liebe Frau Spindre, das sind ja schöne Aufnahmen!!!
Gerne gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie eine Umsiedlung eines Nests der Sächsischen Wespe in diesem Stadium beim nächsten Mal so machen können, dass das Nest und die Brut nicht verloren sind.
Ok, dass Ihr Nest jetzt, in der letzten Juli-Woche, in diesem Jahr schon leer ist, verwundert mich nicht: die Sächsische Wespe hat einen nur kurzen Entwicklungszyklus bis die männlichen Drohnen und weiblichen Tiere vom Nest abfliegen und nicht mehr wiederkommen (keine Orientierungsflüge wie bei den Arbeiterinnen). Sie paaren sich, nur die befruchteten Weibchen überwintern (falls sie nicht von Vögeln oder Spitzmäusen gefressen werden), alle anderen Tiere (auch die alte Königin dieses Jahres) sterben.
Dieser Zyklus ist bei den Sächsischen Wespen schon in der Regel in der 1. Augustwoche beendet, das Nest ist dann so gut wie leer, eventuell noch verbliebene Arbeiterinnen sind dann auch nicht mehr aggressiv, da sie keine kostbare Brut mehr verteidigen müssen. In diesem Jahr konnte ich das schon ab Mitte Juli an guten ungestörten Standorten bzw. sehr früh umgesiedelten Nestern beobachten, da der Witterungsverlauf den Wespen entgegenkam. An schlechten (dunkel, kühler) Standorten kann das bis Mitte August dauern.
Schöne Grüße in den Odenwald, Brigitte Martin
Brigitte Martin,
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Vielen Dank Frau Martin für die sehr hilfreichen Informationen.
Nachdem nun das Nest leer war, wollte ich wissen wie es innen aussieht. Gut dass mich Herr Martin gewarnt hat. Es waren tatsächlich noch versteckte Wespen vorhanden. Jedenfalls ist es einfach toll was diese kleine Wesen erstellen können. Meine Hochachtung! Ich habe das Nest unter das Vogelhaus gestellt, damit sich die Meisen noch ein paar Leckerbissen, nämlich die Maden, holen können. Allerdings dauerte es eine Weile bis sie den Brutkasten entdeckt hatten.
http://www.youtube.com/watch?v=s67Y5kshBS8
www.bund-darmstadt.de da erfahren sie vieles über unsere "Natur"
Der abgebildete Eichen-Zangenbock (unten zu sehen), ist mittlerweile selten. Er wurde wie viele andere Bockkäferarten bekämpft. Heute weiß man, dass ein Massenauftreten in früheren Zeiten auf falsche Forstwirtschaft zurückzuführen war.
Der Käfer ist 17 bis 30 Millimeter lang und damit der größte der 4 mitteleuropäischen Rhagiumarten.
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Die andere kleine Raupe konnte ich noch nicht analysieren. Jedoch schafft auch sie jede Menge Blätter in ihr kleines Mäulchen. Ein Nest von Traubenkirschen Gespinstmotten sind mir heute aufgefallen.
dieser mittlere Weinschwärmer ist doch auch ein hübscher Junge nicht wahr?